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  •  Milena Glimbovski
  •  2. Mai 2014
  •  Intern

Dieser Blogpost ist eigentlich längst überfällig. Ein Post, der kurz sagt, ja wir sind dran. Wir sind fünf Frauen, die daran arbeiten, dass aus einer Idee Realität wird. Nur geht das natürlich nicht von heute auf morgen. „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche“, haben wir mal gesagt. Denn wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Supermärkte ohne Einwegverpackungen nach ganz Deutschland zu bringen. Wir planen keinen kleinen Kiezladen, wir planen einen Vollsortimenter mit gut ausgewählten Produkten, einen Laden, in dem du wirklich fast alles erhältst was du brauchst. Weltweit entstehen gerade Initiativen wie unsere und keine gleicht der Anderen.

Dabei möchten wir irgendwann eine wirkliche Alternative zu den großen Supermärkten werden. So versuchen wir beispielsweise unsere selbstgesteckte Marke von 600 Produkten zu knacken, für jedes einen Hersteller zu finden, der entsprechend unserer Philosophie handelt und mit uns gemeinsam etwas verändern möchte. Konkret heißt das, hunderte Produzenten zu kontaktieren, gemeinsam neue Prozesse zu überlegen, neue Lösungswege zu finden, Proben zu testen und auszuwerten, endlos lange Excel-Tabellen auszufüllen und sich irgendwann für den hoffentlich Richtigen zu entscheiden. Ein Supermarkt aus dem Nichts zu erschaffen geht nicht über Nacht. Unser Einkaufsteam, Lola, Janina und Sarah arbeiten hart daran, dass ihr bald viele schöne und schmackhafte Dinge bei uns einkaufen könnt. Trotzdem ist diese Arbeit noch lange nicht abgeschlossen. Ein Sortiment aufzustellen ist ein fortwährender Prozess, der auch nicht enden wird, wenn wir eröffnet haben.

Neben dieser Sisyphos-Aufgabe müssen wir die Finanzierung für die ersten Jahre sicherstellen. Einen Supermarkt auszustatten und alles bereitzustellen, was die ungeliebten Verpackungen ersetzt, ist nicht gerade umsonst. Außerdem müssen wir sicher gehen, dass wir stets liquide sind, damit wir immer genug Geld haben um Waren zu bestellen. Dann die ganzen Presseanfragen – selbst abblocken kostet viel Zeit (sorry, liebe Pressemenschen, wir müssen uns erst mal um die Umsetzung kümmern). Auch das Design des zukünftigen Ladens will durchdacht sein. Und dann die ewige Frage nach der Immobilie. Wir suchen. Wir suchen um genau zu sein schon ziemlich lange. Aber wer schon mal innerhalb Berlins umgezogen ist, weiß wie das mit dem Immobiliensmarkt so ist. Und den einen perfekten Laden zu finden ist noch viel schwieriger. Die richtige Größe, im richtigen Kiez, mit dem richtigen Charakter. Dazu kommen teilweise unmögliche Maklerprovisionen und eine Kaution für Start-ups, von denen man sich einen Neuwagen kaufen könnte.

Was wir damit sagen wollen: wir arbeiten. Wir sind dran und unterwegs. Um genau zu sein, sind wir fast da. Wir werden diesen Sommer eröffnen. Nach jedem Gang in die Neon-Licht-Hölle unseres Vertrauens, wo wir unseren Einkauf erledigen, nach jedem Spaziergang zur Mülltonne, nach jeder Familienpackung Frischkäse, die wir nicht aufbrauchen konnten und die im Müll landet, wissen wir, warum wir das machen. Nach jeder Doku, nach jedem mal Duschen statt Baden, nach jedem mal den „Eco“-Button auf der Waschmaschine drücken, nach jedem mal Zug fahren statt Fliegen, nach jedem mal bei Armed Angels bestellen statt bei H&M, wissen wir, dass noch eine wichtige Sache fehlt. Aber wir sind dran.

Nächsten Mittwoch startet unsere Crowdfunding-Aktion. Die Finanzierung steht größtenteils, jetzt fehlen noch die letzten Meter. Damit wir auch endlich unser Versprechen einlösen können: ein Supermarkt ohne Verpackungen. Bald fällt der Startschuss und nach Berlin ist vielleicht schon bald deine Stadt dran. Unser Ziel: Unverpackt für alle. Wir sind dran.